ein ende oder das ende gedanen und persoenliches meine fabelhafte welt

Das Ende oder ein Ende – damit fängt es ja schon mal an!

Ich bin gar kein Freund von Kalendersprüchen, und in einer akuten Situation helfen sie der Seele auch wirklich NULL! Ganz im Gegenteil. Ich zumindest habe mich nicht richtig ernst genommen gefühlt, wenn ich sie gehört habe.

Aber im Großen und Ganzen sind sie halt einfach die Sammlung jahrhundertealter Erfahrungen. Nur ist es mit Erfahrungen ja immer so eine Sache. Das kennen wir ja alle: die beste Erfahrung taugt nichts, so lange wir sie nicht selbst machen!

In diesem Fall geht es um die Türen, die sich schließen und dann anderswo auch wieder öffnen.

Als ich mir bewusst gemacht habe, dass ich ab jetzt die alleinige Deutungshoheit über meine Gedanken habe, war der erste Schritt getan. Ab jetzt entscheide ich ganz alleine für mich, wie ich eine Situation für mich annehmen möchte und wie ich mit ihr umgehe.

Ist die Trennung das Ende? Oder ist es ein Ende?

DAS Ende meiner Ehe – ja! Definitiv, da lässt sich auch nicht viel interpretieren. Aber dieses Ende ist ja kein allumfassendes Ende, denn offensichtlich geht das Leben ja weiter.

Wenn ich neu denke, und dieses Ende jetzt mal als EIN ENDE definiere, dann geht da ja noch viel mehr. Dann gibt es ja auch einen ANFANG, etwas Neues. Und etwas Neues ist auch immer eine Chance.

Und diese Chance wollte ich unbedingt nutzen, mit allem, was mir zur Verfügung stand. Durch die neu geöffnete Tür in ein neues Leben springen. Springen, nicht nur gehen, ganz bewusst und positiv. Ich wollte mich so richtig reinstürzen in das neue Leben. Neue Räume und Möglichkeiten entdecken!

ein ende oder das ende gedanken und persoenliches meine fabelhafte welt 1


Dazu gehört dann auch, zu akzeptieren, dass diese eine Tür zu ist! Die Tür hinter der mein bisheriges Leben stattgefunden hat, der Raum, der mein Zuhause war, das ich wirklich geliebt habe. Dieser Raum ist jetzt geschlossen! Aber meine Erinnerungen und alle Erfahrungen sind in meinem Herzen und in meinem Kopf fest eingebrannt. Die kann mir ja niemand nehmen.

Ganz viele wunderschöne, einige auch nicht. Alle bleiben bei mir. Nicht als Rucksack, der mich beschwert, sondern als Kraftstoff, der mich antreibt. Ich hole die schönen Erinnerungen hervor und bin glücklich. Und erinnere mich an die weniger Schönen und merke, was ich in diesem nächsten Lebensabschnitt anders handhaben möchte und warum es auch gut ist, dass die Tür jetzt verschlossen ist und bleiben sollte.

Learning: Ich überlebe es, wenn sich eine Tür schließt. Meine Ressourcen und meine Lebenszeit sind begrenzt. Ich warte nicht mehr an dieser Tür oder klopfe immer wieder an. Das raubt nur Zeit und Kraft für andere Türen und neue Räume!

Ganz konkret heißt dass: ich habe versucht, meine Energie auf die Gegenwart zu konzentrieren und nicht jammernd zurückzuschauen. Das kostet unendlich viel Energie, die ich lieber ins Jetzt investiert habe.

Das heißt nicht, dass ich nicht oft sehr traurig war. Das gehört ja auch dazu. Das heißt, dass ich die Vergangenheit eh nicht mehr beeinflussen kann. Da ist es hilfreicher, sie zu akzeptieren und alle Kraft und Motivation in die Gegenwart zu stecken.

Ich habe versucht, mich nicht zuverkriechen, um meine Wunden zu lecken. Ich habe lieber das gegenwärtige Leben ausprobiert. Learning by Doing sozusagen. Ich habe neue Leidenschaften und Routinen für mich entdeckt, habe viele Ausstellungen besucht und sonntags immer mit einer Zeitung im Café um die Ecke gefrühstückt. Ich bin ausgegangen, habe getanzt und geflirtet, habe mich mit meinen Finanzen auseinandergesetzt, habe meine neue Stadt entdeckt und mich im Fitnessstudio angemeldet.

Ich habe das (Über)Leben gefeiert und es mir so Stück für Stück zurückerobert. Und das hat so gut getan.

Liebe Grüße von
Sandra

PS: Meine Art hat nicht jeder verstanden, und wurde sehr oft auch be- und verurteilt. Ich hätte mehr zuhause bleiben sollen, mehr Bücher lesen müssen, mehr still sein dürfen. Sie haben nicht verstanden, dass das Leben nicht in Büchern stattfindet. Dass mehr zuhause bleiben und still sein nicht unbedingt mehr Lebensfreude bedeuten. Dass es nicht immer nur schwarz oder weiß gibt. Dass das eine tun nicht automatisch bedeutet, das andere zu lassen. Und genau davon schreibe ich beim nächsten Mal!

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The Comments

  • Birgit
    03.11.2024

    Warum einige Menschen meine kritische Ratschläge zu geben verstehe ich nicht , jeder macht was für sein Leben richtig ist egal ob es anderen gefällt Du bist bei Dir angekommen das ist was wichtig ist 🙏🙏🙏🙏🙏

  • Anja Müller
    03.11.2024

    Eine tolle „Anleitung zum Glücklichen“ hast Du hier geschrieben, liebe Sandra. DANKE.
    Dass man mehr im „Hier und Jetzt“ leben sollte, anstatt der Vergangenheit nachzutrauern, das kann man auch auf andere Lebenssituationen beziehen.
    Ich ertappe mich z.B., dass ich nach 27 Jahren immer noch meinem alten Wohnort nachtrauere, und der „neue“ immer noch sehr negativ belegt ist. Statt zu überlegen, wie ich es mir hier aktiv schöner machen könnte.

    Danke für Deine tolle Art, wirklich Bereicherndes zu schreiben.
    Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Eintrag.

    Alles Liebe von Anja

  • Marianne Zickuhr
    03.11.2024

    Liebe Sandra, es hat mich wieder sehr beeindruckt, und ich bewundere dich für diesen Mut, ( ich kann das nicht, denke immer ich schaffe es nicht)ja, du hast Recht wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf.ich freue mich für dich, das du es geschafft hast dir das zu nehmen um nach vorne zu schauen, es hat dir gut getan, so in ein neues Leben zu gehen, was bestimmt auch nicht einfach war.Du hast Recht, wenn du sagst, selbstbestimmed suf eigenen Wegen zu gehen, warum tut man sich gerade als Frau so schwer, darüber werde ich nachdenken.ich bin so beeindruckt und dankbar über deine offenen Worte🙏🫶 freue mich weiter auf dein Block, liebe Grüße Marianne